"Neue Medien", das immer noch unbekannte Wesen

Wie lange sind die “Neuen Medien” noch neu?

Neue Medien? Zuse-Computer Z 23 von 1962© Wikimedia Commons

? Zuse-Computer Z 23 von 1962

Wie lange sind die “Neuen Medien” eigentlich noch neu?

Wenn Sie von “Neue Medien” hören oder lesen, fragen Sie sich dann nicht auch, wie lange die eigentlich noch neu sind? Wann werden Computer, , E-Mail & Co. denn nun endlich aufgenommen in den Kanon der “normalen” Medien? Eine überfällige Normalisierung, sollte man denken, in Zeiten, in denen man selbst mit dem per E-Mail kommunizieren und online Termine vereinbaren kann. Doch regelmäßig immer dann, wenn man dachte, dass die “Neuen Medien” nun wirklich täglicher Standard geworden sind, erlebt man Szenen, die diese Medien wieder so neu erscheinen lassen, wie am Tag der ersten eigenen E-Mail.

Im Dschungel der Neuen Medien

Es gibt einen mittlerweile betagten Neue-Medien-Witz, in dem der Sachbearbeiter seinen IT-Kollegen anruft und sich beschwert, dass der Scanner nicht gehe. Auf Nachfrage des Experten, was er denn genau gemacht habe, erfolgt die Antwort, er halte das Dokument nun bereits eine halbe Stunde lang vor den Bildschirm seines Computers und nichts sei passiert. So ähnlich – im Dschungel der Neuen Medien – fühlten wir uns kürzlich in einem Telefonat mit der . Da ins Ausland verzogen, hatten wir im zuständigen “Service-Center” jener bis vor kurzem noch “Ersatzkasse” genannten Institution die Bitte hinterlegt, uns doch im Schriftverkehr generell per E-Mail zu kontaktieren, da die Post im Land unserer Wahl durchaus nicht immer zuverlässig sei. Dass diese Bitte nicht befolgt wurde, zeigte eine Sammel-Nachsendung der Post aus der Heimat, die nicht weniger als 12 (!) Briefe von besagter Kasse, davon allein drei zum selben Thema beinhaltete.

Ausdrucken, einscannen und per E-Mail senden

Entschlossen, diesem nicht unerwarteten Zustand ein Ende zu setzen und in einer der breiflich behandelten Angelegenheiten weitere, graduell immer unfreundlichere Erinnerungen zu vermeiden, griffen wir also zum Telefon. Die Dame am anderen Ende der Leitung zeigte sich nach kurzer Erklärung unserem Anliegen in Sachen “neuer Medien” gegenüber durchaus aufgeschlossen und vermerkte unsere Bitte – erneut – auf der entsprechenden Kontaktkarte. Soweit so gut, dachten wir, als sie hinzufügte, es sei aber nicht immer ohne weiteres möglich, ein Schriftstück per E-Mail zu senden. Auf unsere Nachfrage präzisierte sie: Die Briefe würden ja zunächst gedruckt und müssten ja, um unseren Wunsch zu erfüllen, dann zunächst eingescannt werden, bevor sie per Mail verschickt werden könnten. Das saß. Wir nehmen alles zurück: Die Neuen Medien sind immer noch neu; lassen wir uns doch Zeit, uns an sie zu gewöhnen.

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