Violoncello
Musikinstrument
Das Violoncello wird meist in der Abkürzung Cello (Name von Violone, einer Baßgambe herkommend, bedeutet eigentlich „kleiner Violone“ oder genau: „Violonchen“) genannt. Das ebenfalls in reinen Quinten gestimmte Cello steht genau eine Oktave tiefer als die Viola (C, G, d, a).
Tonumfang: C – e’’’.
Für die Notation wird der Bassschlüssel verwendet, in höheren Lagen auch der Tenor- und nach Bedarf auch Violinschlüssel.
Das Violoncello wurde ursprünglich mit den Knien gehalten (Kniegeige), seit etwa 1800 wird es im Interesse der freien Schwingung und zur Erleichterung des Spiels mittels Stachel auf den Boden gestützt. Für Spielweisen in den höheren Lagen wird die Technik des Daumenaufsatzes angewandt. Das Violoncello hat einen sonoren und volltönenden Klang. In Kantilenen wird mit besonders weit ausschwingenden Tönen (Symphonien von Brahms) gearbeitet; in der Tiefe erinnert das Cello an den Gesang von Männerstimmen (Richard Wagner: „Siegfried-Idyll!).
Das Violoncello entstand im 16. Jahrhundert und wurde im Orchester bald der Gambe vorgezogen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde es gerne zur Ausführung des Basso continuo herangezogen. Auch beim Cello gab es eine fünfsaitige Variante – mit zusätzlichem e’.
Auf diesen Celli wurden damals aus spieltechnischen Gründen die berühmten Solosonaten Johann Sebastian Bachs aus dessen Köthener Zeit bewältigt.
Als Soloinstrument entwickelte sich der Aufstieg nur langsam; fast hundert Jahre stand es in Rivalität zur Gambe.
Erst gegen 1780 konnte das Violoncello sich endgültig durchsetzen und Stellung als Bass im Streichquartett festigen; ab der Romantik stieg es zum wichtigsten Solostreichinstrument im Orchester nach der ersten Geige auf. Eine Vielzahl von Cello-Soli finden sich z. B bei Richard Strauss: Don Quixote; Verdi: Don Carlos; Puccini: Tosca; v. Suppe: die Ouvertüren “Dichter und Bauer”, “Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien” u. v. a. Solokonzerte mit Orchester komponierten u. a.: Tartini, Vivaldi, Stamitz, Boccherini, Haydn, Schumann, Saint-Saëns, Tschaikowsky, Dvo?ák, Prokofieff, Schostakowitsch, Britten, Hindemith, Martinu, Zimmermann.
Auch in der Kammermusik finden sich zahlreiche Stücke: Solosonaten bzw. -suiten von Bach, Reger, Kodály; Sonaten mit Klavier von Beethoven, Brahms, Hindemith u. a., sowie unzählige Streichquartette, -quintette, -sextette, Klaviertrios, -quartette, -quintette usw.
Das Violoncello ist kein Jazzinstrument.
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Violoncello
Veröffentlicht am Montag, den 3. Januar 2011 um 12:12 Uhr
Kategorien: Lexikon
Tags: Antonio Vivaldi, Cello, Kammermusik, Musikinstrument, Orchester, Richard Strauss, Saiteninstrument, Violoncello
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