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Basler Fasnacht

Basler Fasnacht - Clique mit ihren typischen Masken und den Piccolo-Flöten

- Clique mit ihren typischen Masken und den Piccolo-Flöten

Basler

Die Basler Fasnacht ist der populärste der . Seine Geschichte verliert sich jedoch im Dunkel der Zeit. Dazu beigetragen hat das verheerende Erdbeben, welches die Stadt 1356 und damit auch alle Dokumente weitestgehend zerstört hatte. Aus der Nachfolgezeit ist aber Folgendes bekannt:
1376 fand am Tag vor Aschermittwoch auf dem Münsterplatz in ein Turnier statt, bei dem sich die Bürger von den Rittern provozieren ließen. Die Bürgerschaft griff zu den Waffen und vertrieb die Edelleute, von denen bei dem Tumult vier ums Leben kamen. In der Folge wurden zwölf Bürger enthauptet und Kaiser Karl IV. entzog der Stadt durch Verhängung der Reichsacht den Schutz des römisch-deutschen Reiches. Dieser folgenschwere Tag ging in die Annalen Basels als die „böse Fasnacht” ein und ist gleichzeitig die älteste Nachricht über fasnächtliches Treiben in der Stadt.

Nach der Reformation von 1529 hielten die Basler an ihrer Fasnacht zwar – sie feierten seither jedoch immer eine Woche später als die katholischen Nachbarn.

Von 1712 ist ein Trommelkonzert mit 70 Tambouren auf dem Petersplatz überliefert. Das Verbot der „höchst gefährlichen Sach” der Maskierung durch den Rat – und zwar bei „Leb- und Leibesstraf” – wurde 1715 ausgesprochen. 1798 wurde das Trommeln und die Umzüge verboten und vier Jahre später der erste „geordnete Umzug“ organisiert.

Bereits 1804 wurde die Fasnacht mit einem lauten Trommelkonzert eröffnet. Man hatte dazu eine Ausnahmegenehmigung erteilt, da Trommeln in der Stadt vor 6 Uhr morgens eigentlich verboten war. Es war jedoch ein mehr oder weniger einmaliges Ereignis.

Die heutige Morgestraich-Tradition begann erst 1833 mit dem ungesetzlichen Morgestraich von Samuell Bell. Während der 1830er Jahre unterlag die Fasnacht zahlreichen Beschränkungen, insbesondere war die Straßenfasnacht verboten. Bell scharte jedoch ungefähr 150 Anhänger um sich, die später als „Bells Spießgesellen“ bekannt wurden. Mit ihnen führte Bell den Morgestraich durch, bei dem die Fasnachter aus ganz Basel mit Trommeln und Pechfackeln durch die Stadt zogen. Polizei und Obrigkeit waren machtlos und hüteten sich davor, mit Waffengewalt gegen die feiernden Menschen vorzugehen. 1835 fand dann, mit offizieller Duldung, um 4 Uhr morgens ein Morgestraich statt. Diese Uhrzeit hat sich bis heute erhalten. 1845 wurden die Pechfackeln wegen der Brandgefahr verboten. Diese wurden durch die noch heute üblichen Laternen ersetzt. Das Löschen aller Lichter in der Innenstadt zum „Morgenstraich” ist seit 1834 Tradition.

Guggenmusik bei der Basler Fasnacht

Guggenmusik bei der Basler Fasnacht

Der Morgestraich (auch Morgenstraich oder Morgenstreich) am Montag Morgen nach Aschermittwoch um 4 Uhr ist der Auftakt der Basler Fasnacht. Zu diesem Zeitpunkt wird die Innenstadt vollständig verdunkelt, die Basler Stadtwerke löschen die Straßenbeleuchtung. Das einzige Licht kommt noch von den Laternen der Cliquen, die darauf ihre Sujets (Themen) präsentieren. Vor den Cliquen wird eine große Zuglaterne getragen bzw. auf einem Wagen gerollt. Zudem trägt jeder Aktive eine Kopflaterne, die der Zuglaterne nachempfunden ist. Diese dient zugleich als Erkennungsmerkmal für die Zugehörigkeit zu einer Clique, da die Fasnachter am Morgestraich traditionell keine einheitlichen Kostüme tragen. Diese offene Kleiderordnung wird Charivari genannt.

Auf das Kommando „Morgestraich, vorwärts marsch“ ihres Tambourmajors setzen sich die Fasnachts-Cliquen in Marsch und beginnen mit ihren Trommeln und Piccoloflöten das größte Pfeifkonzert der Welt. Der erste Marsch, der von allen Cliquen gespielt wird, trägt dabei den bezeichnenden Namen „Morgestraich“ gefolgt zumeist vom Marsch „Drei alte Schwyzer”.

Zum Morgestraich haben auch viele Kneipen und Wirtschaften geöffnet und werden voraussichtlich für die nächsten 72 Stunden nicht mehr schließen. Dort genießen die Zuschauer traditionelle Fasnachtsspeisen wie Mehlsuppe und Zwiebel- oder Käsewähe (ein pikanter Käsekuchen, der meist warm gegessen wird).

Bildquelle: Wikimedia Commons

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