Johann Friedrich Overbeck
Maler

Johann Friedrich Overbeck - Selbstporträt des Künstlers mit Frau und Sohn Alfons
Johann Friedrich Overbeck (1789 bis 1869) gilt als Hauptvertreter der Künstlergruppe der Nazarener. Der am 3. Juli 1789 in Lübeck geborene Maler ging 1806 an die Wiener Kunstakademie und gründete dort 1809 mit Gleichgesinnten den Lukasbund. Den romantisch gesinnten jungen Künstlern ging es um eine religiöse Erneuerung der Kunst. Sie orientierten sich an der gotischen und der Renaissance-Kunst südlich wie nördlich der Alpen; Dürer und der junge Raffael waren ihre Leitbilder. Sie wollten „unter sich im Stillen der alten heiligen Kunst nacharbeiten“.
Nach dem Bruch mit der Akademie zogen die Genossen 1810 nach Rom, wo sie sich in dem ehemaligen Kloster San Isidoro niederließen und wegen ihrer Haartracht den Spottnamen „Nazarener“ erhielten. Zusammen mit seinen Künstlerfreunden schuf Overbeck, der 1818 zum Katholizismus übertrat, die Freskenzyklen in der Casa Bartholdy und in der Villa Massimo.
Frisches Naturgefühl und zarte Empfindungen zeichnen besonders seine frühen Bildnisse und Zeichnungen aus, weichen in späteren Werken jedoch mehr und mehr akademischer Glätte und Idealität.
Overbeck starb am 12. November 1869 in Rom.
Eines der bekanntesten und gewiss programmatischsten Bilder Overbecks ist „Germania und Italia” von 1828. Die beiden jungen Frauen personifizieren die Kunst der italienischen Renaissance und die altdeutsche Malerei. Italia, links im Bild, erinnert an die Madonnenbilder des jungen Raffael und des Perugino. Die rechts sitzende blonde Germania trägt ein Kleid aus der Zeit Albrecht Dürers.
Bildquelle: Wikimedia Commons
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Veröffentlicht am Donnerstag, den 27. Oktober 2011 um 10:42 Uhr
Kategorien: Lexikon
Tags: Johann Friedrich Overbeck, Maler, Nazarener, Rom, Villa Massimo
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