Christoph Willibald Gluck
Komponist
Christoph Willibald Ritter von Gluck (* 2. Juli 1714 in Erasbach bei Berching (Oberpfalz); † 15. November 1787 in Wien) war ein deutscher Komponist der Vorklassik.
Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Christoph Willibald Gluck wuchs in Böhmen auf und studierte zunächst Logik und Mathematik in Prag. Nachdem er in einem Mailänder Orchester die Oper kennen gelernt hatte, wurde er von Giovanni Battista Sammartini zum Komponisten ausgebildet. Mit der italienischen Oper feierte er bald erste Erfolge, so 1741 mit „Artaserse”.
Nach einigen Wanderjahren heiratete Gluck 1750 eine wohlhabende Wiener Bürgerstochter, wodurch er wirtschaftlich unabhängig wurde. Später wurde er in Wien Kapellmeister.
Nach der Aufführung seines „Antigono” (1756) in Rom wurde Gluck von Papst Benedikt XIV. zum Ritter des Goldenen Sporns geschlagen.
In den folgenden Jahren wandte sich Gluck der französischen Opéra Comique zu, z.B. mit „La rencontre imprévue” (1764, deutsch: „Die unvermutete Begegnung”).
Gluck reformierte die Oper in großem Umfang. In seinem Verständnis wollte er sie wieder zu ihrem Ursprung bringen: Menschliche Dramen, Leidenschaft, Schicksalsschläge und “ur-menschliche” Gefühle sollten im Vordergrund stehen, Musik und Wort gleichwertig sein.
1762 erfolgte die Uraufführung der Oper „Orfeo ed Euridice” (dt.: Orpheus und Euridike), das Werk, das Gluck in der zeitgenössischen Rezeption zum Schöpfer einer neuen Musik werden ließ. U.a. bezog Gluck das Ballett in die Handlung mit
ein, um das statische Arien-Gefüge der italienischen Oper aufzulockern. Anfang der 1770er siedelte Gluck nach Paris über und revolutionierte in der Folge die dortige Opernszene.
Den Anfang machte „Iphigénie en Aulide” (1774). Mit der Erstaufführung entflammte ein gewaltiger
Streit unter den Anhängern verschiedener Operntraditionen. Im selben Jahr wurde seine französische Version von „Orphée et Euridice” uraufgeführt.
Gluck kehrte danach nach Wien zurück, wo er zum kaiserlich-königlichen Hofkomponisten ernannt wurde. In den folgenden Jahren reiste der nun berühmte Komponist zwischen Paris und Wien hin und her, wo er 1787 starb.
Themenverwandte Artikel, die Sie auch interessieren könnten:

Christoph Willibald Gluck
Veröffentlicht am Montag, den 7. Juni 2010 um 00:00 Uhr
Kategorien: Lexikon
Tags: Deutschland, Klassik, Komponist, Musik, Oper, Orpheus und Euridike, Paris, Wien
Textquelle: Dieser Artikel wurde mit Hilfe freier Textquellen, insbesondere der deutschen Wikipedia erstellt.